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Unsere Aktivitäten über die Jahre

Was macht, was unternimmt CHRONOS? Suchen, sammeln, ordnen und archivieren:
dies waren zweifellos die Schwerpunkte unserer Arbeit in den ersten Jahren unseres Bestehens. Diese Aufgaben werden uns auch weiterhin begleiten, auch wenn sich der Aufwand angesichts des bereits recht umfangreichen Bestandes zweifellos verringern wird. Dem Vereinsziel entsprechend organisieren wir aber auch Ausstellungen, Wanderungen und Kulturfahrten, um dem allgemein wachsenden Interesse an der Regionalgeschichte zu entsprechen. Hier ein Blick zurück auf unsere vergangenen Aktivitäten.

Festschrift des Krippenvereins Thaur

Hundert Jahre Krippenverein Thaur! Ein wahrhaft  trefflicher  Anlass diese nach wie vor höchst lebendige Tradition in unserem Dorf durch die Herausgabe eines Buches gebührend zu würdigen. Die Verantwortlichen des Krippenvereins sind diesbezüglich an uns herangetreten, dabei mitzuwirken.  Es war eine arbeitsintensive, spannende, teilweise hektische und auch lustige, letztendlich aber eine äußerst produktive Phase. Das Buch „Von Bethlehem nach Thaur“ hat jedenfalls reißenden Absatz gefunden. Es hat uns gefreut, dabei mit mehreren Beiträgen unser „chronisches“ Wissen einbringen zu dürfen! Die Überreichung der „Gründungsurkunde“  des Thaurer Krippenvereins war eigentlich nur eine humorvolle Zugabe!

Herbstausflug nach Schwaz

Burg Freundsberg oberhalb von Schwaz war unsere erste Station. Sie war Stammsitz der bereits 1132 nachweisbaren Herren von Freundsberg, die als Ministerialen der Andechser große Bedeutung erlangten. Ihr mächtiger Bergfried dominiert bis heute das Stadtbild. Begleitet von einem sachkundigen Führer ging‘s zuerst in die Schlosskapelle aus der Renaissancezeit und dann die vielen Stockwerke hinauf in den Turm.  Anschließend ließen wir uns im Freundsbergstüberl mit Kaffe und Kuchen verwöhnen.
Unten in der Stadt führte uns Volksschuldirektor Heiss durch die Gassen der Knappenmetropole und berichtete von den reichen, aber auch stürmischen Zeiten ihrer Bewohner. Nicht fehlen durfte natürlich der Besuch in der Franziskanerkirche mit dem berühmten gotischen Kreuzgang sowie die Besichtigung der „Liebfrauenkirche“. Erstaunlich wie viele Parallelen zur Geschichte unseres Heimatdorfes wir dabei erkennen konnten!

Grabung und Sanierung am „Bergfried der Thaurer Ruine“

Endlich oben am Burghügel! Nach all den vorangegangenen Jahren, in denen wir uns am aufgehenden Mauerwerk abgemüht hatten, waren wir nun im Kernbereich der eigentlichen Burg angelangt. Werden wir unter dem dichten Buschwerk die Strukturen des einstigen Bergfrieds ergraben? Werden das Mauerwerk und allfällige Funde Ansätze für eine zeitliche Datierung dieser Burganlage ermöglichen? Unsere Erwartungen waren jedenfalls hoch. Ja, die Stärke der frei gelegten Mauern (170cm) entsprachen einem Bergfried. Klar ließen sich zumindest zwei Bauphasen unterscheiden, eine tiefer liegende ältere und knapp oberhalb des aktuellen Gehhorizonts, die Reste eines wesentlich jüngeren Umbaus mit je zwei Lichtschlitzen nach Westen und Norden und in den Ecken den Ansätze eines später eingestürzten Gewülbes. Dieser Bereich wurde teilrekonstruiert, sodass die Strukturen heute auch für Laien durchaus erkennbar sind.
Höchst spannend dann die archäologische Grabung der wirklichen „Schlüsselstelle“ beim Knick in der Nordmauer. Trotz intensiver Diskussionen unter den Top-Experten im Tiroler Burgenbau konnte die tatsächliche Bauabfolge, die mehrere Phasen umfasst haben muss, letztendlich noch nicht eindeutig geklärt werden.

„Goaßersteig am Thaurer Vorberg fertig!“

Es waren drei mühevolle und arbeitsreiche Jahre, aber heuer wurde er fertig! Mit enormem persönliche Einsatz haben Fritz und seine vielen Mitarbeiter den Steig von den „Garzoantrögln“ hinaus über den Vorberg zum Lippenkopf und übern Nisslboden wieder herein zum Guggermauersteig angelegt. Zusätzlich wurden zwei gemütliche Bankln errichtet, welche jedermann einladen die herrliche Aussicht zu genießen. Für durstige Wanderer wurde beim Garzoantrögl die Quelle neu gefasst und  ein prächtiger Brunnentrog hinaufgeschleppt.
Beim große Anklang, den dieser Steig in der Bevölkerung gefunden hat sind auch die Zecken zu verschmerzen. Der Steig sollte deshalb in erster Linie im Frühjahr und im Herbst begangen werden.

Exkursion nach Bruneck und zur Burg Taufers

Nach kurzweiliger Fahrt nach Bruneck begannen wir mit einer Führung durch das Stadtmuseum mit seinem großartigen Schwerpunkt mit Werken aus der Werkstatt des Michael Pacher. Im Anschluss besichtigten wir in Begleitung von Prof. Winkler den wohl einzigartigen Soldatenfriedhof in einem Wäldchen oberhalb von Bruneck.
Nach dem Mittagessen im „Goldenen Löwen“ fuhren wir hinein ins Tauferertal und besichtigten in Sand in Taufers die mächtige und noch fast gänzlich intakte Burg oberhalb des Dorfes. Nach der hochinteressanten Führung durch Castellan Dr. Maier und der obligaten Einkehr in der Burgschenke gings wieder zurück in die Heimat.

„Aktueller Forschungsstand zum Kiechlberg“  von Univ.Prof. Harald Stadler

Gut 80 Personen folgten der Einladung zu diesem höchst informativen Vortrag über die erstaunlich bewegte Geschichte dieses abgelegenen Höhenrückens weit oberhalb unseres Dorfes. Mit anschaulichen Fotos dokumentierte der Vortragende die verschiedenen Grabungsphasen. Zuerst die jungsteinzeitliche Siedlung, die vor ca. 6000 – 4000 Jahren dort oben durchgehend genutzt wurde. An Hand des umfangreichen Fundmaterials (Keramik, Knochen, Schmuck, Steinbeile, verkohlte Speisereste…) konnte ein gutes Bild über Ernährungsgewohnheiten und weit reichenden Handelsbeziehungen dieser „Urthaurer“ rekonstruiert werden.
Ein wirkliches „highlight“ war die Entdeckung einer ottonischen Burganlage auf der Südwestseite dieses bewaldeten Rückens, die sich seither zur modernen Pilgerstätte der Mittelalterforscher aus nah und fern entwickelt hat. Die frühe Anlage (um 950?), ein weitum einzigartiges Kammertor, das zwar spärliche aber dennoch hochinteressante Fundgut sowie die jüngsten archäologischen Grabungen haben für die Forscher zahlreiche spannende Fragen aufgeworfen, die erst teilweise beantwortet werden konnten.