Was macht, was unternimmt CHRONOS? Suchen, sammeln, ordnen und archivieren:
dies waren zweifellos die Schwerpunkte unserer Arbeit in den ersten Jahren unseres Bestehens. Diese Aufgaben werden uns auch weiterhin begleiten, auch wenn sich der Aufwand angesichts des bereits recht umfangreichen Bestandes zweifellos verringern wird. Dem Vereinsziel entsprechend organisieren wir aber auch Ausstellungen, Wanderungen und Kulturfahrten, um dem allgemein wachsenden Interesse an der Regionalgeschichte zu entsprechen. Hier ein Blick zurück auf unsere vergangenen Aktivitäten.
Die Herbstwanderung führte am 13. Oktober 2007 über den „Segenbichl“, an der Fischzucht vorbei zum Absamer Dorfmuseum, dessen Räumlichkeiten in der Volksschule Absam- Dorf angesiedelt sind.
Trotz der Tatsache, dass mit der Eingemeindung Absams im 2. Weltkrieg sehr viel Material von historischem Interesse nach Hall überstellt bzw. im Zuge dessen teilweise verloren gegangen ist, kann der Museumsverein Absam eine sehenswerte und reichhaltige Sammlung präsentieren. Kustos Josef Taschler führte die 18 Teilnehmer der Wanderung gekonnt und humorvoll durch die Schau.
Im Dorfmuseum Absam finden sich Exponate zur älteren wie zur jüngeren Dorfgeschichte. Neben dem Schwerpunkt über den Salzbergbau im Halltal, beschäftigt sich ein Teil der Ausstellung natürlich mit dem berühmten Absamer Geigenbauer Jakob Stainer (das Museum verfügt sogar über ein Originalinstrument des Meisters) und der für Absam so bedeutenden Marienwallfahrt. Im jüngeren Teil der Sammlung stehen die großen Erfolge von Absamer Sportlern im Mittelpunkt.
Auch für die Gemeinde Thaur wäre die Einrichtung eines eigenen Dorfmuseum durchaus eine Überlegung wert.
Führung durch die Baustelle
Nach den sich bereits über mehrere Jahre ziehenden Sanierungen war es angebracht, unseren zahlreichen Mitgliedern eine spezielle Führung durch die Thaurer Ruine anzubieten. Viele sind gekommen, und sie waren erstaunt über die vielen Bilder und Geschichten, die es zu sehen und zu hören gab. Bei manchem wurden Erinnerungen geweckt an die Zeit als oben auf der Ruine noch ein verwunschenes Dickicht herrschte. Alle freuten sich, dass die einstige Thaurer Burg auch durch die Aktivitäten unseres Vereins zu neuem Leben erwacht.
Sanierung des Torturmes auf der Thaurer Ruine
Es war der bislang wohl umfangreichste Sanierungsschritt auf unserer Ruine, den wir im Sommer 2008 mit überzeugendem Erfolg umsetzten. Nach der abschließenden Teilrekonstruktion des „Boanerturms“ erfolgte die Freilegung des Torturmes. Im Zuge der Grabung wurden spannende Funde gesichert und bislang unbekannte Teile des Torturms freigelegt. Eine wahre Herausforderung war die anschließende Sanierung, welche der Meister der Thaurer Bauhütte, Chronos-Mitarbeiter Franz Brunner und seine Gesellen, bravourös realisierten. Selbst die fachkundigen Experten des Denkmalamtes zogen vor dieser Leistung ihren Hut!
Darüber hinaus wurde mit viel Schweiß und Muskelkraft auch der Innenhof der Barbakane vom Bewuchs und Versturzmaterial freigelegt. Schon jetzt zeigt sich die Ruine in einem gänzlich neuen Bild und vermittelt zumindest ansatzweise welch beeindruckendes Bauwerk einstmals oberhalb des mittelalterlichen Dorfes gethront haben muss.
Ruine Thaur – Renovierung des Südbogens
Nachdem im Jahre 2005 die Renovierung des Nordbogens erfolgreich abgeschlossen werden konnte, war im Frühjahr 2006 eine grundlegende Sanierung und Sicherung des Südbogens noch vor Beginn der Proben- bzw. Spielsaison des Theatervereins Thaur möglich. Erst im Zuge der Renovierungsarbeiten zeigte sich das gesamte Ausmaß der prekären statischen Lage in der sich der „Boanerturm“ befand. Ein Abriss, der für kurze Zeit sogar zur Diskussion stand, konnte verhindert und eine nachhaltige Stabilisierung gesichert werden.
Ausflug ins bayrische Voralpenland
Der Vereinsausflug 2007, in diesem Jahr erstmals im Juni, führte die Mitglieder von Chronos nach Benediktbeuern und Tegernsee, die zwei ehemals bedeutendsten Benediktinerabteien im bayrischen Voralpenland. An die 30 Teilnehmer trotzten dem regnerischen Wetter und wurden dafür mit zwei sehr interessanten Führungen belohnt. In Benediktbeuern begeisterte Hr. Kuhn nicht nur durch seine anregende Führung durch das kunsthistorisch sehr wertvolle Kloster. Er vermittelte auch benediktinischen Geist und benediktinische Kultur, der den Gebäuden selbst 200 Jahre nach der Klosteraufhebung noch innewohnt. Darüber hinaus verstand er es immer wieder humorvoll Verbindungen zu aktuellen Themen der Gegenwart zu knüpfen und die Arbeit der Salesianer, die seit 70 Jahren das Kloster als Wohn- und Ausbildungsstätte nutzen, zu erläutern.
Der pensionierte Pfr. Rupert überzeugte bei seiner Führung durch die ehemalige Stiftskirche in Tegernsee ebenfalls mit fachlicher Kompetenz, die er sich bei der jahrelangen Betreuung der Renovierung derselben erworben hat. Daneben verstand er es ausgezeichnet, die barocken Bildergeschichten aus heutiger Sicht zu deuten und zu verstehen.
Bayrische Ess- und Bierkultur ist noch immer eng mit der ehemaligen bayrischen Klosterkultur verbunden und war ein nicht unwesentlicher Bestandteil dieser Ausflugsfahrt.