Was macht, was unternimmt CHRONOS? Suchen, sammeln, ordnen und archivieren:
dies waren zweifellos die Schwerpunkte unserer Arbeit in den ersten Jahren unseres Bestehens. Diese Aufgaben werden uns auch weiterhin begleiten, auch wenn sich der Aufwand angesichts des bereits recht umfangreichen Bestandes zweifellos verringern wird. Dem Vereinsziel entsprechend organisieren wir aber auch Ausstellungen, Wanderungen und Kulturfahrten, um dem allgemein wachsenden Interesse an der Regionalgeschichte zu entsprechen. Hier ein Blick zurück auf unsere vergangenen Aktivitäten.
Es gibt wohl kaum eine zweite Gemeinde in Tirol, in der das lokale Lied- und Musikgut so konsequent und vollständig dokumentiert wurde wie in Thaur. Sieben CD’s sind es bis jetzt und die nächste hat Fritz Gostner bereits in Vorbereitung. Es war also höchste Zeit all dies in einem größeren Rahmen zu präsentieren. Zusammen mit dem Frauensingkreis und dem Sozialverein Thaur hat Chronos im November 2008 im Alten Gericht einen großartigen Abend der Thaurer Volksmusik organisiert. Schön war’s
Errichtung eines Erinnerungsdenkmals in der Pfeis
Anfangs Oktober 1970. Vier junge Menschen geraten auf dem Weg vom Hafelekar zur Pfeishütte in einen Schneesturm und erfrieren unweit ihres Ziels. Das bescheidene Mahnmal mit der Gedenktafel verfällt im Laufe der Zeit. Fritz Gostner vom Verein Chronos hat sich bemüht, die Namen und das Ereignis zu recherchieren und hat zusammen mit Freunden im Herbst 2008 in mühevoller Arbeit an dieser Stelle ein bemerkenswertes Erinnerungsdenkmal errichtet.
Präsentation und Führung auf der Ruine für die Studenten
Architekturstudenten der Universitäten München und Gießen realisierten im Sommer ein spannendes Projekt auf der Thaurer Ruine. Laut Aufgabenstellung galt es das historische Ambiente der Ruine mit einer zweckmäßigen, modernen Infrastruktur für die Theaterveranstaltungen zu versehen. Mitarbeiter von Chronos erläuterten die Geschichte der Thaurer Burg und erklärten im Rahmen einer Führung durch die Ruine die ursprünglichen Funktionen der Bauteile. Im Herbst wurden die teils sehr spannenden Projekte unter großer Beteiligung der Thaurer Bevölkerung im Alten Gericht präsentiert und bewertet.
Wanderungen mit den Kindern der Volksschule am „autofreien Tag“
Bestens beschilderte Wanderwege – was also lag näher als am „autofreien Tag“ mit den Kindern der Volksschule auf verschiedenen Routen die Möglichkeiten der Naherholung zu erkunden. Vereinsmitglieder von Chronos standen als sachkundige Führer bereit und so wanderten die Kinder nicht nur auf ihnen vielfach unbekannten Wegen und Steigen, sondern erfuhren zugleich noch manches interessante Detail zur Thaurer Dorfgeschichte. Zum Abschluss gab’s oben auf der Ruine vom Elternverein noch für alle Würstl und Saft!
Archäologische Grabungen auf dem Kiechlberg
Den meisten Thaurern ist dieser „Berg“ eigentlich unbekannt. Vor 6000 Jahren - in der Jungsteinzeit - war dies noch anders. Damals lebten – und die Grabungsfunde bestätigen es – zumindest über den Zeitraum von rund 2000 Jahren die damaligen „Urthaurer“ auf diesem unscheinbaren Höhenrücken oberhalb vom Garzanhof. Bislang sind dieser Standort und ein weiterer bei Brixlegg die ältesten Siedlungsnachweise in Tirol. Die Grabungen werden noch weiter gehen und nicht nur die Fachleute warten bereits gespannt auf die Ergebnisse aus den verschiedenen Labors.
Sanierung der Barbakane
Nach der Freilegung der Barbakane im Jahr zuvor galt es heuer die weg gebrochene Innenschale der Mauer hochzuziehen und gleichzeitig die teilweise nur mehr rudimentär erhaltenen Schießscharten zu rekonstruieren. Fachgerecht sollte es natürlich sein – also mit Originalziegeln! Doch woher nehmen wenn nicht stehlen? Im letzten Moment half uns eine Baustelle in Hall. Wichtiger noch als die Schießscharten erschien uns aber die Wiederherstellung des ehemaligen Eingangstores in die Burg, dessen Bogen vor rund 150 Jahren eingestürzt war. Wir sind recht stolz, dass uns auch dieser Sanierungsabschnitt – exakt nach Originalvorlagen – gelungen ist! Fehlt eigentlich nur mehr die Zugbrücke!
Beschilderung und Sanierung der Wanderwege und Steige
Die intensive Holznutzung und Weidewirtschaft ließ in der Vergangenheit unzählige Wege und Steige in der Wald- und Almregion entstehen. Doch viele sind in den letzten Jahrzehnten verfallen und gerieten zunehmend in Vergessenheit. Schade!
Für Chronos erschien es wichtig, diese Steige im Sinne einer „Wanderregion Thaur“ zu reaktivieren. Zwei Jahre hat dieses Projekt gedauert, doch heute sind all diese Steige bestens beschildert und eine von Franz Brunner wunderschön gestaltete Panoramatafel dient jedermann zur gefälligen Orientierung. Zudem wurde von Chronos eine eigene Wanderkarte geschaffen und jedem Thaurer Haushalt zur Verfügung gestellt. Wir danken dem „Tourismusverband Hall-Wattens“ für die großartige finanzielle Unterstützung!
Chronos-Ausflug nach Müstair und Ganglegg im Vinschgau
Ein Geschichtsverein kommt auf Dauer am Vinschgau nicht vorbei. Längst schon hatten wir es geplant, heuer war es soweit. Unser Ziel war das karolingische Kloster Müstair unweit von Glurns, nur wenige 100 Meter jenseits der Schweizer Grenze. Der Standort erinnert an eine Zeit als Karl der Große sein riesiges Reich um 800 neu organisierte. Die spätere Verarmung dieser Region war andererseits ein Glück, blieben uns doch deswegen diese wunderschönen Reste karolingischer Malerei erhalten. Die Führung war überaus beeindruckend.
Nach dem längst überfälligen Mittagessen ging’s hinauf zum Ganglegg einer bronzezeitlichen Siedlung oberhalb von Schlanders. Der Ur- und Frühgeschichtler Armin Torggler verstand es bestens, uns die Lebens- und Arbeitswelt jener frühen Siedler näher zu bringen. Mit interessanten und heiteren Details zur Geschichte und den Menschen dieser Region verstand er es bestens auch nach vielen Stunden unser Interesse wach zu halten.