Was macht, was unternimmt CHRONOS? Suchen, sammeln, ordnen und archivieren:
dies waren zweifellos die Schwerpunkte unserer Arbeit in den ersten Jahren unseres Bestehens. Diese Aufgaben werden uns auch weiterhin begleiten, auch wenn sich der Aufwand angesichts des bereits recht umfangreichen Bestandes zweifellos verringern wird. Dem Vereinsziel entsprechend organisieren wir aber auch Ausstellungen, Wanderungen und Kulturfahrten, um dem allgemein wachsenden Interesse an der Regionalgeschichte zu entsprechen. Hier ein Blick zurück auf unsere vergangenen Aktivitäten.
„Fritz-Gostner-Steig“ – neue Wegweiser hinauf zum Kreuzjöchl.
Viele Steige am Thaurer Berg waren verwachsen oder überhaupt verschwunden. Doch 2004 hat Chronos damit begonnen alte Steigverbindungen freizuholzen, zu sanieren und in Abschnitten auch neue anzulegen. Inzwischen werden sie zur Naherholung wieder erfreulich viel begangen. Ein besonders aktive Wegmacher war stets der Gostner Fritz und der Steig hinauf zum Kreuzjöchl, der letztlich hinausführt zu „seiner“ Hinteren Bachofenspitze hat es ihm besonders angetan. Zur 20-Jahr Feier unseres Vereins haben wir Fritz für diese und seine vielen anderen Verdienste zum Ehrenmitglied ernannt. Als sichtbares Zeichen für seine Leistungen haben wir in Abstimmung mit dem Alpenverein diese Steigverbindung als „Fritz-Gostner-Steig“ beschildert.
Neue Info-Tafel am Kiechlberg
Ein unscheinbarer Gratrücken oberhalb vom Garzanhof und noch immer selbst vielen Thaurern unbekannt. Dabei wurde hier Thaurer – nein – Tiroler Geschichte geschrieben. Der älteste archäologisch dokumentierte Siedlungsplatz des Landes. Eine Burganlage – oder war es vielleicht doch ein Kloster – die vermutlich nie fertig gestellt wurde, aber noch deutlich älter ist als Schloss Tirol. Noch sind die Grabungen nicht abgeschlossen, aber wir fanden, es ist Zeit, der wachsenden Zahl an Neugierigen mehr zu bieten als nur ein paar alte Mauerreste.
Führung mit der „Erwachsenenschule Thaur“
Drei Führungen wurden im Rahmen der Erwachsenenschule angeboten. Zwei (Kiechlberg und Schlossbichl) gingen sich in beschränkter Zahl gerade noch aus. Die dritte, eine Runde durch das Dorf, fiel dem neuerlichen Aufbäumen des Virus zum Opfer. Die Farbenpracht am Schlossbichl war trotzdem überwältigend. Als Führer ist man immer wieder überrascht über das Interesse und auch das bereits vorhandene Wissen der Teilnehmer. Vielleicht lässt sich die eine oder andere Führung in diesem Jahr wiederholen.
Bezirkschronistentreffen – Ruine/Museum
Nach einigen Jahren trafen sich die Bezirkschronisten diesmal wieder in Thaur. Eh klar, dass man sich bei der Ruine getroffen hat. Dort wurden die Geschichte gestreift sowie Sanierungsschritte und Begehungskonzept erläutert. Dann ging es hinunter ins Museum und schließlich noch einen Stock tiefer in den Romediwirt. Hier berichtete Obmann Ossi Wörle von den Pandemie-bedingten Planungen des Dachverbandes ehe man bei einer kräftigen Brettljause (herzlicher Dank an die Gemeinde!) zum lockeren Gedankenaustausch schritt!
Filmteam auf der Ruine – „Der Lederhosenkrieg“
Unter der Bezeichnung „Landkrimi“ ist die Filmserie des ORF seit 2012 bekannt. Doch diesmal soll es eine „Stadtkomödie“ werden. Unter dem Arbeitstitel „Der Lederhosenkrieg“ wurden einige Sequenzen auch im Fuchsloch und auf der Thaurer Burg gedreht. Chronos stand dem Organisationsteam dabei mit Rat und Tat zur Seite. Als Laie ist man baff erstaunt, welcher Aufwand erforderlich ist, um letztlich nur ein paar Sendeminuten zu drehen.
Jahreshauptversammlung 2020
Hochsommer war’s. Der Virus war eingeschlafen und so konnten wir als einer der wenigen Vereine heuer unsere Jahreshauptversammlung problemlos durchführen. Als Gastvortragenden stand uns ao. Prof. Georg Jäger von der Uni Innsbruck zur Verfügung. In seinem brillianten und mit zahlreichen Fotos gespickten Vortrag ging es generell um „Armut im Alpenraum“. An diesem Abend widmete er sich speziell den „Söllhäuslern, Mausfochern und Goaßerbuabn!“
Der Wohnturm der Thaurer Burggrafen
Es war wieder einmal recht spannend. Die Fotos mit dem Bodenradar hatten uns neugierig gemacht. Dazu die mächtige Mauerecke, die verschiedenen Fundstücke (Münze, Eisen, Keramik…). Doch am Ende ergaben die verschiedenen Puzzlesteine doch ein recht klares Bild. Hier stand um ca. 1230-1290 der einst wohl sehr beeindruckende Wohnturm der Burggrafen. Ihre Namen – Witelo, Otto, Heinrich und Konrad – sind uns bekannt. Ihre Funktion war es, die eigentlichen Grafen in der Burg zu unterstützen und diese in den langen Phasen ihrer Abwesenheit zu vertreten.
Im Zuge der Restaurierung wurde mit beträchtlichem Aufwand auch die absturzgefährdete NO-Ecke des Turms gesichert