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Unsere Aktivitäten über die Jahre

Was macht, was unternimmt CHRONOS? Suchen, sammeln, ordnen und archivieren:
dies waren zweifellos die Schwerpunkte unserer Arbeit in den ersten Jahren unseres Bestehens. Diese Aufgaben werden uns auch weiterhin begleiten, auch wenn sich der Aufwand angesichts des bereits recht umfangreichen Bestandes zweifellos verringern wird. Dem Vereinsziel entsprechend organisieren wir aber auch Ausstellungen, Wanderungen und Kulturfahrten, um dem allgemein wachsenden Interesse an der Regionalgeschichte zu entsprechen. Hier ein Blick zurück auf unsere vergangenen Aktivitäten.

Thaurer Moos Probeentnahme

Wieviel Information steckt in einem Moor? Zwei Meter ist es mächtig. Über wie viele Jahrtausende ist es gewachsen? Schicht um Schicht, wie die Jahresringe eines Baumes, hat es die Blütenpollen der Bäume, Sträucher, Gräser und der Kulturpflanzen der Bauern aus der näheren Umgebung gespeichert. Im November haben wir eine Probe gezogen, die nun am Institut für Botanik an der Univ. Innsbruck von Univ.Prof. Oeggl aufwändig analysiert wird. Wir sind schon recht gespannt welche Informationen über den Wechsel der Naturlandschaft uns diese Blütenpollen preisgeben werden.

Exkursion nach Finstermünz und in den Vinschgau

Bei herbstlichem Prachtwetter ging es zuerst hinauf in das Obere Gericht, wo wir Erzherzog Sigmunds

Zollstelle „Finstermünz“ besuchten. Dann ging’s über den Reschen hinunter in den Vinschgau.

Nach dem Mittagessen in Glurns erhielten wir einen spannenden Einblick in die Arbeit und

die  Geschichte des berühmten Marmorsteinbruchs von Laas. Nach reichlich geistiger

Nahrung durften wir uns am Abend endlich dem leiblichen Wohle widmen.

Am Samstag stand zuerst das romanische Kirchlein San Zeno und das unterirdische St.

Prokolus-Museum am Programm. Nach dem Mittagessen beim „Hofer“ führte uns Armin

Torggler noch hinauf zur Jaufenburg bei St. Leonhard im Passeier. Da war der Kopf schon

recht voll mit all den Eindrücken und Informationen. Umso entspannter dann die Heimreise

und die tolle Abendstimmung bei der Fahrt über den Jaufenpass.

Eröffnung Museum Rundumthaur

Endlich, nach intensiven Vorbereitungen waren wir kurz vor Schulbeginn soweit! Vorerst drängte sich alles auf der Sonnenterrasse und lauschte den Rednern. Bürgermeister Christoph Walser freute sich über die neue Attraktion in unserer Gemeinde. LR Ingrid Felipe lobte die gelungene Zusammenarbeit von Umwelt- und Kulturabteilung in der Form eines gemeinsam bespielten Museums. HR Benedikt Erhard schätzte den enormen Mehrwert, der hier mit den Förderungen der Kulturabteilung geschaffen wurde. HR Walter Hauser hob wertschätzend hervor, welch großartigen Schatz wir Thaurer mit der intakten Kulturlandschaft um den Schlossbichl geschaffen und bewahrt haben. Chronos-Obmann Joe Bertsch dankte allen Förderern, der Gemeinde, den beteiligten Firmen und den vielen Menschen, die mit ihrem Wissen und ihren Leihgaben dazu beigetragen haben, dass der Allgemeinheit nun dieses neue Thaurer Schmuckkästchen präsentiert werden kann.

Nach den Fanfarenklängen einer Thaurer Bläsergruppe wurde das Museum von unserem neuen Pfarrer Martin Chukwu feierlich eingeweiht. Noch folgte eine kurze Andacht in der Romedikirche ehe die Tür zum Museum für die zahlreichen interessierten Besucher geöffnet wurde.

Historische Wanderung in Seefeld

Neben Wellness und Langlaufloipen hat Seefeld auch den Kulturinteressierten einiges zu bieten. Nach einem recht informativen Einstieg zur Geschichte des Seekirchleins gings über den Hügel hinüber zur Pfarrkirche und dem ehemaligen Augustinerkloster. Erstaunlich was sich hier einst abgespielt hat und welche Persönlichkeiten hier ihre Spuren hinterlassen haben. Dabei ist keineswegs nur der Hand- und Fußabdruck des Oswald Milser beim Altartisch gemeint! Ja, Kaffee und Kuchen gab’s danach selbstverständlich auch!

Tagung Landschaft am Grillhof

Der Schlossbichl ist weit mehr als das Romedikirchl, das Gasthaus und die Ruine. Hier wuchsen Natur und Kultur, Geschichte und Spiritualität im Laufe der Jahrhunderte zu einem einheitlichen Ganzen zusammen, wie wir dies in solcher Dichte nur an wenigen Orten unseres Landes entdecken können. Bei einer Tagung am Grillhof zum Thema „Landschaft“ konnte der Schlossbichl und seine Umgebung als gelungenes Beispiel für eine Kulturlandschaft präsentiert werden, die bis heute gänzlich von „neumodischen Störeffekten“ freigehalten werden konnte.

Geomagnetik und Bodenradar am Schlossbichl

Zuerst die römerzeitlichen Baustrukturen beim Romediwirt, dann noch der sensationelle Skellettfund neben dem Kirchl! Ein Puzzlestein nach dem anderen und jeder schien zu passen. War es möglich, dass wir soeben den Nachweis für die vorerst einzige spätantike Höhensiedlung in Nordtirol entdeckt hatten? Wie auch immer. Auch wenn es vom Gelände und felsigen Untergrund her nicht ganz einfach war, so haben wir gleich im Frühjahr den Hang östlich der Ruine und jener unterhalb der Kirche mittels Geomagnetik und Bodenradar genauer untersucht, um allfällige Strukturen im Untergrund frühzeitig zu entdecken. Anstrengend war’s, doch das Ergebnis lässt uns hoffen!

Eröffnung Romediwirt

Die Skepsis war groß, ob der Eröffnungstermin wohl zu halten wäre? Aber irgendwie ging’s dann doch! Bei schönstem Wetter wurde vorerst mal das Gasthaus an die Pächter Andreas und Elisabeth übergeben. Ein großer Dank ging an die beteiligten Baufirmen, die Großartiges geleistet hatten. Nach der feierlichen Einweihung durch Pfarrer Martin Ferner und Kooperator Andreas Geisler nahmen die zahlreichen Gäste und Thaurer rasch Besitz von der Gaststube und der Terrasse!

Skelettfund Romediwirt

Unter ziemlichem Zeitdruck wurde die östliche Trockenmauer zum Romedikirchl angegangen. Eine Baggerschaufel noch – und dann schaute plötzlich ein Unterarmknochen aus der Schaufel heraus. STOP! Jetzt wurde mit kleiner Kelle und Pinsel weiter gemacht und dann lag ein Skelett vor uns! Eine Antropologin aus Wien analysierte den Befund und in Miami wurde ein Knochenstück datiert. Das Ergebnis – um 750 n. Chr. – war eine kleine Sensation und hat uns bei der Rekonstuktion der Geschichte am Schlossbichl ganz entscheidend weiter geholfen!

Außenbereich Romediwirt

Nach dem Abschluss der archäologischen Grabungen im Sommer 2017 erfolgte im Herbst die Sanierung der Vorburgmauer und im Frühjahr 2018 die Sicherung der Mauerreste aus der Spätantike. Der Abschluss zur Terrasse wurde dazu passend als Trockenmauerwerk ausgeführt.