Das Romedikirchl
Das markante Kirchl oberhalb des Dorfes ist eigentlich den Hll. Peter und Paul geweiht. Doch der Volksmund kennt und nennt es „Romedikirchl“ nach dem Dorfpatron, dem Hl. Romedius. Die Entstehungszeit des romanischen Vorgängerbaus ist nicht bekannt. Erstmals genannt wird sie im Jahre 1367. Als Folge einer vergeblichen Schatzsuche unter Erzherzog Sigmund wurde sie zunehmend baufällig, sodass unter Dekan Meringer anno 1633 ein eher weniger gut gelungener Neubau folgte. Der letzte Umbau im Stil des Rokoko fand 1778/79 statt und ist insofern bemerkenswert, dass von der Planung durch Hofbaumeister Johann Michael Umhauser (Madleinhof) bis zur Ausführung und künstlerischen Ausstattung zu einem Großteil Thaurer Handwerker und Künstler beteiligt waren. Die Einsiedelei wurde damals von der Westseite nach Osten verlegt und 1840 vom Einsiedler und Krippenkünstler Felix Zimmerling aufgestockt. Sie dient heute als Sakristei.
Den lichtdurchfluteten Zentralbau überspannt eine prunkvolle Kuppelrotunde mit Balustrade und Laterne. Der reiche Figurenschmuck stammt vom Thaurer Bildhauer Johann Giner d. Älteren. Wand- und Deckengemälde mit ihrer illusionistischen Architekturmalerei wurden von Franz und Josef Giner geschaffen. Im Hochaltar werden Reliquien des Hl. Romedius und seines Begleiters verwahrt.
Die Wanderung hinauf zum Romedikirchl führt vorbei an zahlreichen Kapellen und Bildstöcken, die dem kulturlandschaftlich so eindrucksvollen Hügel den Charakter eines „mons sacer“ verleihen. Die Ausgestaltung dieses Stationsweges erfolgte 1872/73 under der Federführung des Thaurer Historienmalers Franz Xaver Pernlochner. Zusätzlich belohnt wird der Wanderer durch den grandiosen Ausblick, der sich ihm bei der Rast vor dem Romedikirchl über das mittlere Inntal bietet.